Hinweis: diese Texte sind unserem aktuellen Auswahl-Kletterführer Südpfalz entnommen und unterliegen dem Urheberrecht! Jede Verwendung, auch in Auszügen, ist untersagt.

Viele Dinge sind beim Klettern zu beachten… Ein paar Dinge sind dabei speziell beim Klettern am Pfälzer Buntsandstein zu berücksichtigen, und auf diese wollen wir im Folgenden hinweisen.

Was ist beim Klettern in der Pfalz zu beachten?

Das Klettergebiet „Pfälzer Wald“ liegt im Naturpark und Biosphärenreservat Pfälzer Wald/Nordvogesen. In dieser Beschreibung sind bereits die beiden wichtigsten Anliegen enthalten. Und wir Kletterer wollen das beste für beide Ziele erreichen: unsere einzigartige Felsenlandschaft weiter für das Klettern erhalten und erschließen und die Natur mit dem, was darin empfindlich und verletzlich ist, schützen. Wir denken, diese beiden Ziele sind sehr gut miteinander zu vereinbaren. Ein Beispiel? Dein Beispiel!

Kletterer sind, das zeigt sich täglich, sehr gut in der Lage, die Felsen und die sie umgebende Landschaft sauber zu halten und respektvoll zu behandeln. Und nicht selten ist es nach der Erschließung fürs Klettern dort sauberer als vorher. Jeder, der schon mal anderer Leute Müll mit aus dem Wald herausgebracht hat, weiß das.

Auch in der Pfalz teilen sich zunehmend mehr Kletterbegeisterte gleichbleibend viele Felsen. Zudem sind viele der Hauptgipfel und der großen Massive zeitweise zum Schutz der Wanderfalken gesperrt. Dies führt besonders an Wochenenden und Feiertagen zu Routenengpässen an den beliebteren Zielen; gegenseitige Rücksichtnahme ist unablässig. Generell sollten Touren nicht stundenlang im Toprope blockiert werden, und es ist auch keine gute Idee, ausgerechnet an den Einstiegen beliebter Touren zu bouldern. Wenn Ihr im toprope sichert, fädelt das Seil bitte nicht direkt durch den Ring; diejenigen, die aller paar Jahre die durchgescheuerten Ringe ersetzen müssen, werden’s Euch danken.

Auf den Gipfeln und an vielen bedeutenden Massiven werden seit ca. 100 Jahren von der Vereinigung der Pfälzer Kletterer Gipfelbücher aufgelegt. Diese sind ein wichtiger Teil der hiesigen Klettertradition und als solche zu würdigen. Für Schmierereien sind die liebevoll gemachten Bücher wirklich zu schade!

Ein wichtiger Punkt ist der Umgang mit Magnesia. Im Vordergrund stehen bei der nach wie vor aktuellen Auseinandersetzung heute weniger kletterethische Aspekte. Vielmehr stören sich nun mal viele Wanderer und auch Kletterer an weißen Felsoberflächen, auffälligen Markierungsstrichen und ähnlichem. Diese unnötige  visuelle Verschmutzung war in jüngster Vergangenheit Grund für ein massives lokales Kletterverbot und erst nachdem die Felsen wieder saubergeschrubbt waren, wurde dieses von den zuständigen Behörden mit strengen Auflagen wieder erlaubt. Das die zunehmende Verwendung des weißen Pulvers in vielen klassischen Wegen, entgegen der ausgehandelten Spielregeln, für ständige Verärgerung bei vielen einheimischen Kletterern (im übrigen nicht nur bei sogenannten Traditionalisten) sorgt, trägt auch nicht gerade zu einer freundlichen Atmosphäre am Fels bei.

Damit die putzwilligen Locals nicht nach dem Motto der französischen starken Frau Christine Gamberts leben müssen „Ich putze häufiger die Felsen als meine Wohnung“, haltet Euch bitte an die geltenden Vorgaben und Vereinbarungen.

Diese sind:

  • Auf den Gebrauch von Magnesia weitgehend verzichten. Wenn überhaupt, dann Magnesia erst ab 7 + verwenden,
  • auf großflächiges „Einweißen“ und auf Markierungsstriche verzichten,
  • nach dem Klettern die Griffe wieder putzen.

Und das Menschen ihre Hinterlassenschaften vergraben sollten, nachdem sie sich erleichtert haben, sollte mittlerweile wirklich jedem solchen klar sein. Ist es aber leider nicht, deswegen schreiben wir’s hier noch mal hin.

Von Februar bis Juli werden jedes Jahr aus Gründen des Vogelschutzes Felssperrungen ausgesprochen. Diesen muss nachgekommen werden. Nicht nur schwächt jede Verletzung dieser Regelung die Position derer, die sich in ihrer Freizeit seit Jahren zum Wohl der Kletterer für vernünftige Regelungen einsetzen; auch werden bei Missachtung hohe Bußgelder verhängt. Die aktuellen Sperrlisten findet Ihr in den Aushängekästen der PK am Bärenbrunnerhof und an der Asselsteinhütte, sowie im Internet unter www.pfaelzer-kletterer.de.

Auch in der Südpfalz entwickelt sich das Klettern in seinen unterschiedlichen Spielformen kontinuierlich weiter und es gibt immer noch eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten für lohnende Erstbegehungen. Solltet Ihr eine solche entdeckt haben, so informiert Euch bitte genau über bestehende Routen und Projekte; am besten unterhaltet Ihr Euch mit Kennern des Gebietes und der Situation vor Ort oder kontaktiert die Felswarte der PK (www.pfaelzer-kletterer.de). Weiterhin gilt für Erstbegeher:

  • Vermeidet überflüssiges Putzen und belasst die Vegetation am Wandfuß und am Fels.
  • Die Felsoberfläche darf nicht verändert werden; also lasst die Griffe so wie Ihr sie vorfindet.
  • Verwendet dort, wo dies möglich ist, mobile Sicherungsmittel; das Anlegen von „Ringgalerien“ ist unerwünscht.
  • Achtet auf einen Mindestabstand zu bestehenden Routen; die Ringe der neuen Tour sollten von einer bestehenden Kletterlinie aus nicht greifbar sein.
  • Verwendet ausschließlich die offiziellen Ringe der Fachgruppe Sanierung und Sicherheit.

 

Generell gilt: 2004 wurden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden von den Interessensvertretungen der pfälzischen Kletterer die geltenden „Richtlinien für sanftes Klettern“ erarbeitet. Bitte haltet Euch an diese!

Richtlinien für sanftes Klettern im Naturpark Pfälzer Wald:

  • Pflanzen und Tiere an den Felsen sollen respektiert werden.
  • Felssperrungen (Schilder, Aushänge, Internet) sind unbedingt zu beachten.
  • Auf Magnesia so weit wie möglich verzichten, alle Spuren hinterher wieder entfernen.
  • Beim Topropen bitte Rücksicht auf Fels und andere Kletterer nehmen.
  • Keine Wald- und Forstwege mit dem Auto befahren.
  • Rücksichtsvoll parken und nur die üblichen Zu- und Abstiegen benutzen.
  • Für Erstbegehungen und nachträgliche Ringe gelten verbindliche Regeln.

Die nachfolgende Zusammenfassung ist weitgehend entnommen der Homepage der Pfälzer Kletterer (PK) www.pfaelzer-kletterer.de

Verhalten am Fels in der Südpfalz

Auf folgende Verhaltens-Regeln am Fels haben sich die Aktiven in der Südpfalz verständigt. Die zuständigen Landespflegebehörden, die hiesigen Kletterverbände und ebenso die nicht organisierten Kletterer erwarten auch von Gebietsbesuchern, dass diese Regeln respektiert und befolgt werden.

1. Auf dem Weg zum Fels:

  • Sperrungen aus Gründen des Artenschutzes (fast immer kenntlich gemacht durch Sperrschilder des Arbeitskreises Klettern und Naturschutz Pfalz / AK K&N) erachtest auch du als verbindlich. Die Sperrinfos sind zeitnah und referenziell auf der Homepage der Pfälzer Kletterer (www.pfaelzer-kletterer.de) veröffentlicht.
  • Du benutzt nur die üblichen Zu- und Abstiege.
  • Du befährst mit dem KFZ oder KRAD keine gesperrten Forst- und Waldwege und parkst möglichst an den dafür ausgewiesenen Plätzen.

2. Beim Klettern bzw. Bouldern:

  • Auf den Gebrauch von Magnesia verzichtest du weitestgehend. „Tickmarks“ (z.B. das Kennzeichnen von Griffen und Tritten durch Magnesia-Striche) gelten hier als“ Unsitte“, der du selbst nicht folgst.
  • Eine bewusste Manipulation von Griffen oder Tritten oder das „Hacken“ solcher ist verboten und in der Südpfalz verpönt.
  • Die von der Vereinigung der Pfälzer Kletterer angelegten Gipfelbücher sind langjähriger, wesentlicher Teil der südpfälzischen Kletterkultur. Für Schmierereien und sonstigen Missbrauch sind sie viel zu schade!
  • Du benutzt zur Umlenkung ausreichend lange Schlingen, um Fels- und Baumschäden zu minimieren.

3. Verhalten gegenüber anderen am Fels:

  • Du vermeidest Routenblockaden, z.B. durch langwieriges Topropen. Wenn du dennoch Material oder Seil vorübergehend in einer Route belassen möchtest, so hast du natürlich nichts dagegen, wenn andere Kletterer es mitbenutzen (und selbstverständlich dort belassen). Wenn du im toprope klettern möchtest und ein anderer die Route vorsteigen will (und v.a. kann) arrangierst du dich mit ihm, so dass ein Versuch bald möglich ist.
  • Routen-Projekte erkennst du an eingeknoteten Schlingchen in fixen Sicherungspunkten. Respektiere den noch anhaltenden Einsatz des bzw. der Erschließer/in, indem du die Finger von einer so markierten Route lässt.

4. …und überhaupt:

  • Du befindest dich im Lebensraum von seltenen Pflanzen, die nicht beschädigt oder entfernt werden dürfen.
  • Du befindest dich im Lebensraum geschützter Tiere. Du respektierst diese Lebewesen.
  • Du verhältst dich so, dass von deinem Kletteraufenthalt möglichst keine Spuren zurückbleiben.
  • Du vermeidest übermäßigen Lärm – und gestaltest auch deine Seilkommandos und „Ansagen“ nach dieser Prämisse.
  • Du packst mindestens deine eigenen Abfälle wieder ein.

Du bist bei uns im Klettergebiet Südpfalz herzlich willkommen!